Bienen Krankheiten

Bösartige Faulbrut

Schon der Name lässt vermuten, dass die Krankheit nicht zu den harmlosen Krankheiten gehört. Sie ist weltweit verbreitet und wird auch als „Amerikanische Faulbrut“ bezeichnet. Sie ist bakteriell verursacht.

Krankheit und Diagnose

Der Erreger ist Bacillus larvae, ein rundum begeißeltes, kettenbildendes, 2,5-5 µm langes, 0,7-0,8 µm breites Stäbchenbakterium, das außerhalb der Bienen in Sporenform überlebt. Die ovalen, ca. 1,5 µm langen und 0,6 µm breiten Sporen sind jahrzehntelang überlebensfähig und halten überstehen große Hitze, sowie Kälte.
Die Infektion der Maden erfolgt bei der Aufnahme von sporenhaltigen Futter durch den Mund; jedoch sind nur die ein bis zwei Tage alten Maden ansteckungsfähig. Einen Tag nach Aufnahme beginnen die Sporen zu keimen. Die daraus hervorgehenden Bakterien durchdringen die Darmwand und vermehren sich jedoch erst im Blut und im Körpergewebe der Larve. Ein Teil der infizierten Jungmaden stirbt aufgrund einer Blutvergiftung ab und wird von den Putzbienen entfernt. Für den Imker sichtbar und für das Bienenvolk gefährlich wird die Krankheit aber erst, wenn sich die Made trotz füher Infektion zur Streckmade und Puppe weiterentwickelt, ehe die große Vermehrungsphase der Bakterien einsetzt. Die Sporen scheinen so lange ungestört im Darm der Biene zu ruhen und werden erst wieder aktiviert, wenn in der Vorpuppenzeit die larvalen Organe in der künftigen Biene umgebildet werden. Jetzt wird der ganze Körper der Made mit den Bakterien überschwemmt und erst wenn sich die Nahrungsgrundlage verringert, bilden sich die ansteckungsfähigen Sporen. In einer einzigen befallenen Larve können sich bis zu 2,5 Milliarden Sporen entwickeln.
Nach dem Absterben nehmen die Streckmaden, Vorpuppen und Puppen eine milchkaffeeartige Form an, die allmählich immer dunkler wird. Der Zellinhalt verwandelt sich in eine schleimige, später gummiartige Masse. Wenn man mit einem Streichholz in die Zelle sticht kann man einen oft zentimeterlangen Faden, wie aus einem Leimtopf herausziehen. Die Zelldeckel sinken häufig über den kranken Maden und Puppen ein und zeigen einen feucht-schimmernden Glanz. Sie reißen auf und bekommen Löcher. Zuletzt trocknet der Zellinhalt zu einem schwarzbraunen Schrof mit rauher Oberfläche ein. Er liegt in der unteren Zellrinne und ist nur schwer zu entfernen.

Wege der Weiterverbreitung

Durch die Bienen bei Räberei und Einsammeln von Auslandshonigresten auf Mülldeponien u. dgl . Durch den Imker bei Wabentausch, Völkervereinigung, Verfüttern von verseuchtem Pollen und Honig; Verwenden von verseuchtem Wachses und verseuchten Beuten. Faulbrutsporen bleiben außerhalb des Volkes jahrzehntelang am Leben, halten Trockenheit, Nässe, Hitze und Kälte aus.

Bekämpfung

Schwache Völker abschwefeln, Bienen und Brutwaben verbrennen; sonst Kunstschwarmverfahren, evtl. kombiniert mit Sulfathiazolbehandlung oder Einsatz von Terramycin. Beuten und Zubehör desinfizieren.