Käfer (Coleopteren)
Den Bienen werden je nach Käferart entweder die erwachsenen Tiere oder ihre Larven gefährlich.
– Ölkäfer (Meloiden)
Öl- oder Blasenkäfer kommen bei uns in mehreren Arten vor. Der bekannteste (Meloe proscarabaeus L.) ist schwarz mit bläulichem Schimmer und besitzt eine Länge von etwa 2 cm. Beim Anfassen scheidet er ein übelriechendes Öl aus. Er legt im zeitigen Frühjahr Eier in riesiger Zahl (mehr als 2000) in ausgescharrte und wieder zugedeckte Erdhöhlen. Draus schlüpfen winzige, höchstens 3 mm lange, gelbliche und sehr bewegliche Larven, die an den Stengeln von Frühjahrsblumen (Löwenzahn, Hahnenfuß usw.) emporklettern und in den Blüten auf Bienen lauern. Linné nannte die Tierchen Triungulinen, wegen ihrer drei spitzen Endklauen an den Fußgliedern. (Fast alle übrigen Insekten haben 2 Glieder.) Dabei wußte er nicht, dass die Larven des Ölkäfers vor sich hatte. (In folgender Abb. Erstlarve.)
Abb. Ölkäfer (links beginnend) Adult, Erstlarve, Zweitlarve, Drittlarve
Die Triungulinen-Larven klammern sich im Pelz von vorbeikommenden Bienen fest. Es ist für sie wichtig, an Solitärbienen zu gelangen, die sie mit in ihr Nest tragen. Hier frißt die Triunguline zuerst das auf den eingetragenen Pollen abgelegte Bienenei und dann die Vorräte allmählich auf. Dabei häutet sie sich und wächst zu einer 1-1,5 cm großen, plumpen Larve heran. Dieses verkriecht sich in der Erde und häutet sich noch einmal zu einer engerlingerartigen Larvenform, ehe im nächsten Frühjahr das fertige Insekt (Adult) aus der Puppe schlüpft.
Manchmal gelangen die Triungulinen auch an Honigbienen, wo sie sich besonders in der weichen Haut zwischen den Körperringen festsetzen. Das bedeutet für die Bienen eine Belästigung, sie putzen sich ständig und vollziehen aufgeregte Sprünge. Gelegentlich sollen sich die Triungulinen auch in den Bienenkörper einbohren, wodurch die Bienen unter krampfartigen Bewegungen zugrunde gehen. Im Bienenvolk finden die Erstlarven des Ölkäfers indessen keine ihnen zusagenden Lebensbedingungen, weshalb ihre Entwicklung hier auch zu Ende ist.
– Laufkäfer (Carabiden)
Exemplare dieser Käferfamilie welche durchwegs räuberisch von kleinen Schnecken, Würmern oder Insekten (Raupen und Puppen) lebt, mögen gelegentlich auch einmal Bienen ergreifen. Dazu sind aber wohl nur die großen, bis zu 3 cm langen Arten, wie etwas der grünlich schimmernde Goldlaufkäfer (Carabus auratus L.) und der prunkvolle Große Puppenräuber (Calosoma sycophanta L.) in der Lage. Einen nennenswerten Schaden verursachen sie nicht.
– Immenkäfer (Trichodes apiarius L.)
Trotz seines beziehungsreichen Namens dürfte auch dieser zur Familie der Buntkäfer (Cleriden) gehörende Vertreter keine große Gefahr für unsere Honigbiene bedeuten. Der 1,5 cm lange, mit glänzenden dunkelblau und rotgestreiften Flügeldecken geschmückte Käfer lauert besonders auf Doldenblüten kleinen Insekten -auch Bienen- auf, die er verspeist. Zur Eiablage sucht er sich mit Vorliebe Nester von Solitärbienen, dringt aber auch in schwache Bienenvölker ein. Seine stark behaarten Larven (rechts) findet man dann auf dem Beutenboden ode manchmal auch auf Brutwaben. Sie ernähren sich von toten Bienen, Larven und Puppen.
Abb. Immenkäfer