Sackbrut – Therapie und Verbreitung
Die Sackbrut ist keine häufige Bienenkrankheit. Die Verbreitung von Volk zu Volk verursachen in der Natur möglicherweise Bienen anderer Völker, die räubern. Eine Gefahr ist hier wieder der Austausch des Wabenwerkes oder der Einkauf befallener Völker und Ableger. Der Krankheitsverlauf ist in den meisten Fällen relativ harmlos. Die fast nur während des Entwicklungsaufstieges der Völker feststellbaren Kennzeichen verschwinden später häufig von selbst.
Wenn auf einem befallenen Stand nur einzelne Völker sichtbar erkranken, könnte das mit dem unterschiedlichen Putztrieb der Bienen zusammenhängen; wenn man nicht verschiedene Empfänglichkeit der Bienen dafür verantwortlich machen möchte.
Ein sicher wirkendes Gegenmittel ist bisher noch nicht bekanntgeworden. Der Erfolg beim Einsatz von Antibiotika, als welche Tetracycline (z.B. Aureomycin oder Terramycin) in Frage kommen, muss erst noch bestätigt werden. Man verabreicht die Mittel in 50%igem Zuckerwasser (ca. 100 mg/l) in mehreren kleinen Dosen nach der Herbstschleuderung. Möglicherweise hilft diese Maßnahme schon durch die Anregung des Putztriebes. Diese Anwendung unterliegt eigenem Ermessen und das Hinterlassen von Rückständen ist nicht auszuschließen. Im Allgemeinen dürfte es aber ausreichen, wenn man die befallenen Waben entfernt und, je nach dem Umfang der darin enthaltenen Brutmenge, verbrennt oder einschmilzt. Allerdings kann hier auch das Kunstschwarmverfahren mit Bauerneuerung angewendet werden, weil meist nur einzelne Völker auf dem Stand hiervon betroffen sind.