Wabenschädlinge – Vorratsschädlinge
Wachszerstörer
Leichter als bei den Schädlingen der Bienen und Ihter Brut kann man bei den Vorratsschädlingen eine allgemeine Einschätzung ihrer Gefährlichkeit vornehmen. Dabei steht der wirtschaftliche Schaden für den Imker im Vordergrund. Nicht eigentlich auf das Wachs sondern auf die im Wabenbau enthaltenen Einschlüsse, Pollenanteile, Häutungsreste der Bienenlarven haben es die Schädlinge abgesehen.
– Kleine und Große Wachsmotte
Die Motten gehören zu den Kleinschmetterlingen und innerhalb derer zu der Familie der Zünsler. Dabei sind nicht die Schmetterlinge selbst schädlich, sondern ihre Entwicklungsstadien, die Larven. Während die Kleine Wachsmotte (Achroea grisella) mit ihren silbergrauen, fettig glänzenden und an den Außenrändern spitzovalen Flügeln eine unterschiedliche Spannweite zwischen 10 und 25 mm aufweist, erreicht die große Wachsmotte (Galleria mellonella) Weiten zwischen 18 und 38 mm. Die Flügel Großen Wachsmotte sind gelblich- bis bräunlichgrau. Auf den Vorderflügeln, deren Seitenränder leicht eingebuchtet sind, befinden sich dunkle Flecken. Beide Wachsmottenarten sind Nachtaktiv und dringen zu dieser Tageszeit in die Bienenvolker ein. Sie legen ihre weichen, glasigen, schwach ovalen, nur etwa 0,4 mm großen Eier in Spalten und Ritzen der Beuten, seltener auf Waben selbst. Die Kleine Wachsmotte legt mehrere Hundert, die Große oft über Tausend Eier. Daraus schlüpfen bei warmen Wetter frühestens in 4-5 Tagen kleine Räupchen, als solche erkennbar durch ihre vier Beinpaare. Ihr bevorzugter Aufenthalt ist das Gemüll auf dem Bodenbrett, von wo sie bald auf die Waben, besonders ältere und Brutwaben überwechseln. Die Larven der Kleinen Wachsmotte rollen sich bei Berührung oder Erschütterung spiralig zusammen. Die unbehaarten, zuerst weißgelblichen, bei der Großen Wachsmotte später schmutziggrauen Maden erreichen nach zahlreichen Häutungen eine maximale Länge von 28 bzw. 16 mm. Die Raupen werden als Rankmaden bezeichnet.
Abb. Große und Kleine Wachsmotte
Die Mottenlarven fressen sich in Gängen durch die Waben, wobei sie sich mit einem Gespinsttunnel umgeben. Darin können sie sich rückwärts und vorwärts bewegen. Die Larven der Großen Wachsmotte durchbohren und zerfressen die Waben in völlig willkürlicher Weise, so dass bei Starken Befall dichte Gespinnste entstehen, die große Wabenflächen ergreifen und nebeeinanderhängende Waben regelrecht miteinander verfilzen. Soweit sich Brut in den Waben befindet wird sie eingesponnen und geht meist zugrunde. Oft fressen die Rankmaden die Brutdeckel weg, so dass Bienenlarven und -puppen frei liegen. Wenn die Gespinsttunnel unter dem Deckel von Honigzellen entlanglaufen, kann das Schadbild an die Bienenlaus erinnern.
Gegenmaßnahmen: Man hält eine Wabe senktrecht nach unten und klopft mit dem Stockmeisel gegen die Rähmchenleiste. Die Larven kommen herausgekrochen, fallen auf den Boden, wo man sie töten kann. Natürlich ist das keine wirtschaftliche Bekämpfungsmethode. Da ist schon mehr mit einer Säuberung des Bodenbretts im zeigigen Frühjahr geholfen. Es gilt das Gemüll zu beseitigen und die Ecken und Ritzen auszukratzen, in denen sich die Wachsmottenlarven über den Winter gerne aufhalten. Starke Völker können sich selbst gegen die Wachsmotten helfen. Bei Lagerung von Waben, in Kästen zündet man Schwefelschnitten an, und räuchert sozusagen die Schädlinge aus. (Anzünden in zu Türmen zusmengepackten Kisten) Achtung: Diese Behandlung tötet die Motten, nicht aber die Eier. Man muss die Behandlung in Abständen von 3 Wochen wiederholen, um die geschlüpften Maden zu erwischen. Beachten Sie die Feuergefahr und führen Sie die Behandlung im freien durch oder in feuerfesten Räumen.