Die Bienen sondern ein gelbliches Wachs ab, das Bienenwachs genannt wird und von ihnen für den Bau neuer Bienenwaben verwendet wird. Anfangs ist das Bienenwachs noch hellgelb, aber mit der Zeit verändert sich das Wachs durch das mehrmalige Bebrüten der Waben in einen dunkleren Farbton. Aus diesem Grund nimmt der Imker die alten Waben aus dem Bienenvolk und schmilzt sie ein. Für die sogenannte Wachsgewinnung benötigt der Imker ein Gerät, entweder einen Sonnenwachsschmelzer oder einen Dampfwachsschmelzer. Das gewonnene Bienenwachs wird von Unreinheiten getrennt und hat nach diesem Vorgang wieder seine ursprüngliche helle Farbe. Viele Imker verwenden das Bienenwachs zur Herstellung von dekorativen Bienenwachskerzen.
Darüber hinaus besitzt Bienenwachs viele gute Eigenschaften, die für den Menschen wertvoll sind und daher weitere Verarbeitungsformen findet. Mittlerweile wird in der Wirtschaft anstelle von Bienenwachs auch oft das künstlich hergestellte Kunstharz verwendet.
Inhaltsstoffe und Eigenschaften
Das Bienenwachs ist eine Zusammensetzung aus mehreren Inhaltsstoffen, bestehend aus Myricin, langkettigen Alkoholen, gesättigten Kohlenwasserstoffen und Säuren, davon überwiegend Palmitinsäuremyricylester und unter anderem Cerotinsäure sowie Melissinsäure. Diese und weitere Eigenschaften lassen sich mit einem sogenannten chromatografischen Verfahren analysieren.
Reines Bienenwachs lässt sich am besten mit der Gaschromatografie oder Massenspektrometrie von unechtem Bienenwachs unterscheiden, denn bei dieser Analyse würde man enthaltene Paraffine feststellen können.
Bienenwachs kann bei Zimmertemperatur in Terpentinöl oder erwärmtem Alkohol flüssig gemacht werden. Bei einer Temperatur ab 62 °C wird das Wachs flüssig.
Verwendung von Bienenwachs
Die Kosmetikindustrie zählt zu den größten Abnehmern von Bienenwachs. Dort wird das vielseitige Bienenwachs in Cremes, Salben und Lippenstiften sowie in anderen Produkten verarbeitet. Eine sehr wirkungsvolle Anwendung findet Bienenwachs unter anderem als Wärmepackung bei Erkältungskrankheiten und Gelenk- bzw. Muskelschmerzen. Ein weiterer großer Verbraucher des Bienenwachses ist die Kerzenindustrie.
Aber auch in anderen Industriezweigen wird das vielseitige Bienenwachs verarbeitet, so unter anderem in Imprägniermittel oder Wachsmalfarben. In der Süßwarenindustrie wird Bienenwachs als Trennmittel z.B. in Gummibärchen verwendet.
Bienenwachskerzen
Viele Imker stellen aus dem gewonnenen Bienenwachs schmuckvolle Bienenwachskerzen her. Hierbei werden unterschiedliche Herstellungsverfahren angewandt. Es gibt aus Wachsplatten gedrehte Bienenwachskerzen, gezogene Kerzen oder in Formen gegossene Exemplare.
Bildquellen
- bienenwachs-wachsgewinnung: shutterstock.com, Autor: SeDmi