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So spiegelt das Tierwohl das Menschenwohl wider

Zumindest in der westlichen Welt wird der Umgang mit Tieren eifriger denn je diskutiert. Ist es moralisch noch vertretbar, Fleisch zu essen und welche Rechte haben Tiere eigentlich? Die Diskussionen um das Tierwohl sind hitziger denn je und nehmen manchmal Züge an, die kontraproduktiv für die gute Sache sind.

Beim Tierwohl denkt vielleicht so mancher Katzen- oder Hundehalter an die praktische Tierapotheke, über die ein jeder Haushalt mit Tieren verfügen sollte. Dass das Tierwohl aber weitaus größer ist, als man sich das lange Zeit vorstellte, das wird bei einer genaueren Betrachtung der weltweiten Situation der Honigbiene deutlich. Honigbienen und ihr Bedrohungsstatus zeigen präzise an, wie es um den Zustand der Welt steht. Das funktioniert deswegen, weil sich diese Bienenart beinahe überall auf der Welt finden lässt. Gehen die Bestände stark zurück, so heißt das nichts anderes, als dass der Lebensraum von Bienen in rekordverdächtiger Zeit reduziert wird. Leider ist es nicht nur der fehlende Lebensraum, der den unzähligen Bienenvölkern auf der Erde zu schaffen macht. Es sind hauptsächlich Krankheiten, die zum Teil auf den Mensch zurückzuführen sind, die den fleißigen Honigproduzenten den Garaus machen.
So mancher wird nun argumentieren, dass die Krankheiten der Bienen dazu führen, dass der Honig weniger und teurer wird. Natürlich ist das eine direkte Folge des weltweiten Bienensterbens, allerdings ist das noch das geringste Übel.

Sterben die Bienen, dann sterben Menschen

So manche schwarzseherische Prophezeiung sagt der Menschheit voraus, dass diese zusammen mit den Bienen aussterben wird. Ganz so schlimm würde es nicht werden, dennoch würde das Verschwinden der Bienen Millionen von Menschen jährlich das Leben kosten. Ernten bleiben völlig aus und der Hunger breitet sich aus. Wie groß die Schäden wirklich wären, das lässt sich aufgrund des unschätzbaren Werts der Honigbiene gar nicht verlässlich voraussagen.
Gerade junge Menschen, die sich stark für die Thematik interessieren, wollen gegen das Aussterben der Honigbiene vorgehen. So mancher spielt tatsächlich mit dem Gedanken, das Handwerk des Imkers zu erlernen. Das ist eine edle und wichtige Aufgabe, der sich auf jeden Fall jeder annehmen sollte, der die Zeit, die finanziellen Mittel und die Leidenschaft dafür mitbringt. Leider ist es alles andere als einfach, mit dem Imkern zu starten. Es ist aufwendig, teuer, bedeutet viel Zeit und große Rückschläge lassen sich kaum vermeiden.

Über die eigene Rolle in der Umwelt nachdenken

Tatsächlich macht der Einzelne einen Unterschied aus. Das Bienensterben kann tatsächlich aufgehalten werden, doch dazu muss dieses erst einmal deutlich verlangsamt werden. Viele kleine Dinge helfen den Bienen und es schadet niemals, im Freundeskreis oder innerhalb der Familie die Gesprächspartner auf dieses Thema zu sensibilisieren.
Vielleicht ist es tatsächlich der beste Ansatzpunkt, wenn über die generelle eigene Einstellung gegenüber den Tieren nachgedacht wird. Tatsächlich hat heute kaum mehr jemand einen Bezug zu seinen tierischen Lebensmitteln. Blind wird der Industrie vertraut, zumindest so lange, wie die Preise akzeptabel sind. Beim Tierwohl lassen sich Streits nicht vermeiden, doch wer tatsächlich etwas verändern möchte, der muss sich eben hin und wieder dazu entscheiden, den unangenehmen Part bei einem Gespräch zu übernehmen.
Je mehr Menschen wissen, wie Bienen die Welt verändern, desto besser steht es um die mögliche Rettung der Honigbienen.

 

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